Montag, 17. Juni 2024
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    HIV (führt zu AIDS)

    Wie steckt man sich mit HIV an?

    Mit dem HI-Virus kann man sich durch Anal- und Vaginalverkehr ohne Kondom oder beim Oralverkehr durch einen Samenerguß in den Mund infizieren. Auch beim Blasen ohne Kondom ist ein Restrisiko nicht auszuschließen; bei gemeinsamer Benutzung von Dildos und Spielzeug oder Spritzen besteht ebenfalls ein Risiko für eine HIV-Übertragung. Kontakt von Blut mit Blut oder Blut mit Sperma. Besondere Vorsicht bei Wunden und Schleimhautkontakt! (Wunden im Mund- oder Analbereich)

    Wie steckt man sich nicht mit HIV an?

    Alltäglicher Sozialkontakt oder Berührungen wie Streicheln, gemeinsames Benutzen von Eßbesteck und Gläsern sind sicher, wenn es um eine HIV-Infektion geht. Ebenfalls keine Ansteckung gibt es durch Kontakt mit Speichel, Schweiß, Kot oder Urin. Auch ist eine Ansteckung durch einen HIV-Positiven, dessen Viruslast im Blut durch die Therapie unter der Nachweisgrenze liegt, nicht möglich.

    Wie werden HIV oder AIDS behandelt?

    AIDS ist nach wie vor unheilbar. Allerdings kann der Ausbruch der Krankheit um Jahre oder gar Jahrzehnte verzögert werden, wenn rechtzeitig nach der HIV-Infektion mit einer entsprechenden Therapie begonnen wird. Deshalb: Im Zweifelsfall sofort testen lassen, zum Beispiel anonym bei deiner Aidshilfe! Die körperliche Abwehr wird auch durch seelisches Gleichgewicht gestützt. Folgeerkrankungen müssen sofort behandelt werden, gegen diverse Infektionen werden HIV-Positive vorbeugend geimpft.

    Wie kann man eine Ansteckung mit HIV verhindern?

    Vermeide ungeschützt den Austausch von Körperflüssigkeiten wie Sperma. Sex mit Kondom ist noch immer die einfachste und am weitesten verbreitete Möglichkeit, um eine HIV-Infektion zu verhindern. Beim Oralsex sollte nicht in den Mund abgespritzt werden.
    Eine weitere Möglichkeit zur Verhinderung einer HIV-Übertragung ist die Präexpositionsprophylaxe (PrEP). Das ist eine Vorsorge durch ein Medikament. Diese wird von einem spezialisierten Arzt verschrieben und begleitet.
    Auch HIV-Positive können die weitere Ausbreitung des Virus effektiv verhindern: Sind sie unter Behandlung und ist HIV im Körper nicht mehr nachweisbar, sind sie auch nicht mehr ansteckend. Dieses Prinzip heißt Therapie als Prävention (TasP).

    Wichtig ist, dass Du Dich regelmäßig auf eine mögliche HIV-Infektion testen läßt. Auch, wenn Du Safer Sex praktizierst. Einen kostenlosen Test führt deine regionale Aidshilfe durch. Der HIV-Antikörpertest ist erst nach einer gewissen Zeit – spätestens 12 Wochen nach einer möglichen Ansteckung – aussagekräftig, da das Immunsystem des Körpers eine Weile braucht, um Antikörper zu produzieren. Will man früher Gewissheit haben, kann man 10 bis 14 Tage nach der Risikosituation einen PCR-Test, bei dem HIV direkt nachgewiesen wird, durchführen lassen. Dieser Test kostet etwa 75 Euro.

    Was ist die PrEP?

    Ein negativer HIV-Test sagt nur, dass in den Wochen davor keine HIV-Infektion stattgefunden hat – nichts über den aktuellen Zustand! Die einfachste Möglichkeit, eine Infektion mit dem HI-Virus zu verhindern, ist noch immer, keine Körperflüssigkeiten auszutauschen – also kein Sperma in den Mund und bei Geschlechtsverkehr ein Kondom verwenden. Auch die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) oder eine gut funktionierende Behandlung können eine HIV-Infektion verhindern (TasP).

    Bei der PrEP nehmen Menschen, die nicht mit dem HI-Virus infiziert sind, spezielle Wirkstoffe der HIV-Therapie ein, die verhindern, dass sich das Virus im Fall eines Risikokontakts im Körper ausbreiten kann. Bei „Treatment as Prevention“ (TasP) liegt die Viruslast von HIV-Positiven im Blut durch die Behandlung so niedrig, dass sie das Virus nicht mehr übertragen können. Dank dieser Therapie können sie heute fast gleich lange leben wie HIV-Negative.

    Was mache ich, wenn ich Angst habe, mich mit HIV angesteckt zu haben?

    Ob Kondom, PrEP oder TasP – beachte, dass du selbst für deine Gesundheit hauptverantwortlich bist. Ob jemand wirklich regelmäßig seine PrEP-Medikamente nimmt oder als Positiver unter der Nachweisgrenze liegt, kannst du spontan nicht nachprüfen.

    Wenn ein Kondom einmal platzen sollte und akute Gefahr im Verzug ist, gibt es unter Umständen noch die Postexpositionsprophylaxe (PEP): Das ist eine vorsorgliche Therapie mit HIV-Medikamenten über vier Wochen, die innerhalb von 24-48 Stunden nach der möglichen Infektion begonnen werden muss. Außerdem können bei dieser Behandlungsform die Nebenwirkungen so stark sein, dass sie sicher keine Alternative zu Safer Sex sein kann!


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